Hervorragende „Quali“-Ergebnisse in Lautertal


Die Schulbesten mit Klassenlehrer Jürgen Heidenbluth, Rektorin Ulrike Neidiger-Pohl, Nikolai Evseichev, Amira Tokmakova, Adrian Gerber und Saskia Linke.


Im Rahmen einer kleinen Feier, die zum zweiten Male durch die Coronabedingungen geprägt war, ließen Lehrer, Schüler, Elternbeirat und Bürgermeister der drei zur Lautertaler Schulfamilie gehörenden Gemeinden die letzten Jahre Revue passieren.

In ihren Ansprachen griffen die Redner auf bisweilen launige Zitate zurück. So empfahl die Schulleiterin, Rektorin Neidiger-Pohl, den Schulabgängern nach einigen Betrachtungen zum „Ernst des Lebens“, der nie mehr zu Ende gehe, nicht nur: „Wenn du durch die Hölle gehst, hör nicht auf zu laufen!“ (Walt Disney), sondern auch nach Georg Kreissler: „Die einzig richtige Einstellung zur heutigen Welt ist die eines gepflegten Galgenhumors.“ Sie wies auf die in vielerlei Hinsicht schwierigen Situationen und Veränderungen der heutigen Welt hin und wünschte den Schulabgängern das meistens unabdingbare Quäntchen Glück, mahnte aber auch, das erlernte Wissen und insbesondere die erworbenen Tugenden und Sozialkompetenzen im kommenden (Berufs-)Alltag einzusetzen.

Ähnlich positionierte sich der Elternbeiratsvorsitzende Torsten Dohnalek in seiner spritzigen Ansprache: „Machen ist wie wollen, nur krasser!“, gab er den nun ehemaligen SchülerInnen mit auf den Weg. Er machte den Jugendlichen Mut, anstehende Herausforderungen mit Kreativität und Zähigkeit anzugehen und zitierte Jack Sparrow: „Das Problem ist nicht das Problem. Das Problem ist deine Einstellung zum Problem.“ Er rief dazu auf, bei Scheitern nicht aufzugeben, nur wer hinfällt, lerne auch wieder aufzustehen. Dabei seien auch Ehrlichkeit und Mitgefühl wichtige Tugenden.

Der Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch dazu genutzt, drei langjährige Mitglieder des Elternbeirats zu verabschieden. Dohnalek bedankte sich bei Nadine Popp, Katharina Bauer-Voit und Emese Toth für die geleistete Arbeit und den gezeigten Einsatz. Er stellte auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Schulleitung heraus, die in Coronazeiten durch stetigen Informationsfluss geprägt war.

Bürgermeister Karl Kolb aus Lautertal sprach für seine Kollegen aus Meeder und Dörfles-Esbach mit, als er sich an die SchülerInnen wandte: Er freute sich, dass trotz vieler widriger Umstände wie Maskenpflicht, Distanzunterricht / Quarantäne, Baustellen in der Schule… um nur einige zu nennen – die Schüler so einen guten Abschluss hinlegen konnten.

Als besonders wichtig erachtete er insbesondere die menschlichen Werte, die aus der Zeit in der Lautertaler Schule mitgenommen werden konnten: Ein besonderer Schwerpunkt der Ausbildung an dieser Schule liegt im offenen Umgang mit Menschen mit Behinderung, aber auch der Umgang mit und die Meinungsbildung zu aktuellen Themen wie z.B. Flüchtlingskrise, Auswirkungen des Klimawandels und Facetten der Coronakrise. All diese Erfahrungen werden den angehenden Erwachsenen auf ihrem weiteren Lebensweg helfen.

Der Klassenlehrer Jürgen Heidenbluth, der krankheitsbedingt über einen längeren Zeitraum abwesend war und durch Saskia Linke vertreten wurde, freute sich sehr über das hervorragende Abschneiden seiner SchülerInnen, die er seit der siebenten Klasse betreute. Ausdrücklich bedankte er sich bei seiner jungen Kollegin für die geleistete hervorragende Arbeit und ihren weit überdurchschnittlichen Einsatz, der auch zu den guten Ergebnissen beigetragen habe. Und an seine Chefin Ulrike Neidiger-Pohl gewandt lobte er: „Es ist schon sehr bemerkenswert, wie du dieses chaotische Jahr mit all den fehlenden Lehrkräften und den vielen Coronaauflagen gemeistert hast. Mein allergrößter Respekt für das, was du hier geleistet hast. Ich hoffe, dass dir in Zukunft weitere solch schwierige und anstrengende Schuljahre erspart bleiben.“

In seiner Ansprache blickte er zunächst auf die drei vergangenen Jahre zurück. Großes Gewicht habe nicht nur der Bauch des Lehrers, sondern auch die Berufsorientierung gehabt. Der Einsatz von Zeit und Arbeit für die Organisation eines Berufsorientierungsseminars in Kronach, Betriebspraktika trotz Corona in der achten und neunten Klasse hat sich ausgezahlt: Alle Schüler werden demnächst eine Berufsausbildung beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen.

Besondere Anliegen und Schwerpunkte im GSE-Unterricht sind dem Klassenlehrer die Themen Demokratie, Toleranz und Friedfertigkeit. „Tretet ein für die Demokratie und lasst es nicht zu, dass Menschen aus irgendwelchen Gründen diskriminiert und ins Abseits gestellt werden. Das ist es, was die Generationen von heute aus den Geschehnissen der Vergangenheit lernen sollen und beherzigen müssen,“ wünschte er sich von seinen Schülern, denn dieses Anliegen sei immer noch hochaktuell, höre man doch immer wieder von Übergriffen mit religiösen oder rassistischen Motiven.

Bevor er die Zeugnisse an seine Schüler übergab, wandte sich der Klassenlehrer zum Abschied in einem persönlichen und sehr zutreffenden Gedicht an jeden einzelnen Schüler.

Für besonders gute Leistungen wurden Amira Tokmakova (QA 1,6), Adrian Gerber (QA 1,8) und Nikolai Evseichev (QA 1,9) ausgezeichnet und mit einem Gutschein bedacht.

Für die Schüler bedankte sich Amira Tokmakova anschließend in einer sehr pfiffigen und kurzweiligen Ansprache bei der Lehrerschaft und den Eltern und wünschte ihren Mitschülern für die Zukunft alles Gute.

Mit einem Segenswort von Pfarrer Karl-Heinz Hillermeier wurden die Schüler in den Ernst des Lebens entlassen.

Die diesjährigen Schulabgänger mit – von links – Rin U. Neidiger-Pohl und Saskia Linke; am rechten Bildrand die Bürgermeister der Gemeinden Lautertal, Dörfles-Esbach und Meeder, sowie den Elternbeiratsvorsitzenden Torsten Dohnalek.